Freitag, 20. August 1909

20/8 Brief Schlenthers ― mit langen Notizen (und Besetzung des Medardus) ― der im ganzen so ziemlich zurücknimmt, was er mir mündlich gesagt ― die divergentesten Vorschläge macht, das Stück, das ihn an Götz erinnerte, ein anmutiges Monstrum nennt, kaum aufführbar, Zusammenziehungen fordert, die er mündlich als unmöglich bezeichnet, das ganze aber immerhin noch discutabel nennt. Natürlich ist in der Zwischenzeit etwas vorgegangen. Wie kann man sich je einbilden, daß ein Mensch sich ändert?―

Die letzten Correcturen, 4. und 5. Akt. Das ganze liegt nun in Druck vor mir. Ich bleibe dir treu, Medardus! Auch innerlich. Wir werden sehen, was Reinhardt sagt, dem ichs in München vorlese. An die Burg glaub ich nicht mehr. Ein Brief, den ich an Schlenther schreiben werde, ist in Hinsicht auf Zweck belanglos.

Abends Tennis. Verstimmt.