19/5 Pfingstsonntag.― Eher etwas befreit aufgewacht, da ich das Stück los bin; freilich von den äußeren Schwierigkeiten bedrückt.― Mit Richard in Nebel und Regen spazieren in Sievring. Über Unsterblichkeit, Judentum, Hugo, Salten etc.―
Nm. in Plänen gestöbert, ohne erfolgversprechendes zu finden. Mit O. über das Stück in reinern Linien (eine Fassung ohne Treuenhof). Einfall, einige Figuren (Rapp, Gleissner?) episodisch in den Roman zu bringen. Alle Erwägungen beirrt und erniedrigt durch die Geldfrage.― Es scheint mir; ich sollte nun den Medardus beenden, doch ist dies ein so unpraktisches Beginnen, dass ich besser davon abstehe ― Aber das unmoralische ist: ich weiss nicht einmal sicher, ob ich den M. beenden sollte, vielleicht ist es eine falsche Lust ― geboren aus dem Aerger, dass ich es sozusagen nicht „darf“.― „Unbeirrtheit, ihr ewigen Götter“!―
― Der „todte Gabriel“ in der Pfingstn. der N. Pr. erschienen. Die andern Beiträge sind beinah noch unbedeutender.
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Schriftsteller
geboren Siegmund Salzmann
Schriftsteller, Journalist
Pseudonym Loris
Pseudonym Theophil Morren
Schriftsteller
Hermann Bahr an Arthur Schnitzler, 19. 5. [1907]
Schnitzler, Arthur: Das Wort. Tragikomödie [Dramatisches] (Manuskripttitel)
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