Mittwoch, 9. Jänner 1907

9/1 Vm. bei Osk. Mayer, der sich neulich beim Skilaufen Fuss gebrochen etc.― Seine Schwägerin kennen gelernt; später kam Cl. Franckenstein (über Walter, Ansorge etc.) ―

Nm. erschien Ebermann (nach Jahren) sprach von seiner Neurasthenie, seinem Mißtrauen, berief sich auf Schwarzkopfs Weisheiten, dass keiner die Menschen wirklich kenne, kennen könne; nur einzelne Eigenschaften; deutete an, dass er unter diesem Nichtkennen irgend einer Frauensperson leide; dann bat er mich, bei Fischer zu interveniren, dass der ihm ― falls er seine Gedichte nehme, eine halbe Auflage im vorhinein bezahle.― Warum er absolut nicht arbeite?― Er concipire zuweilen, aber es ekelte ihn gleich an.― Er war verfallen, ältlich, platt und hoffnungslos.―

Dann Schamann, ich sollte einen Brief an Rothschild und Straßer unterschreiben, Geld für Aegypten. Lehnte ab.―

Hans Schlesinger und seine Schwester Gerty bei uns. Hans hat hier bei Miethke ausgestellt, wird übel kritisirt. Ich tröstete ihn mit Mailänder Intermezzo-Kritiken.―

Später trafen wir mit Hugo, Gerty, Hans im Apollotheater zusammen.― Hugo bat O., sich zu seiner Vorlesung sehr elegant anzuziehn.― Seine Einheitlichkeit ist absolut bewunderungswürdig.