Samstag, 7. April 1906

7/4 Vm. mit O. Secession.

Nm. mit Mama 7. Beethoven.

Zu Hause Notizen zum Roman 6. Capitel.―

„Ritterlichen“ (Taormina 1904) durchgesehen; gute Lustspielelemente ― aber die Sache als ganzes mir nicht interessant genug, es ernsthaft vorzunehmen. Auch würde man mir den „Arzt der Ehre“ von Mongré unter die Nase reiben.―

― Anläßlich Schönherrs „Familie“ mit O. Gespräch übers dramatische. Es ist mir (wahrscheinlich allen Juden) versagt, ein absolut gutes Drama zu schreiben. Dazu gehört eins: „sich innerhalb des gegebenen zu beruhigen“. Weltanschauungen wie sie im 3. Akt des Ruf (und auch im 5. des Charolais) zum Ausdruck kommen, heben das dramatische auf. Der Held des Dramas muss innerhalb der bestehenden Gesetze weiterlaufen. Kerr findet gerade (nur) den 3. Akt des Ruf gut. („Zukunftsträchtig“.) Der Dramatiker mag von Vergangenheiten schwer sein; zukunftsträchtig darf er nie und nimmer sein.―