Freitag, 27. August 1897

27/8 Regen.― Quatschende Mädeln.— Rud. K. Nachm. bei mir, fing wieder an von Mz. Rh. zu sprechen; über ihre mögliche Carrière; Singen; neulich schon: sie solle doch wem schreiben ― es sei so sonderbar, wenn ein junges Mädchen Monate lang nichts hören lasse.― Seine Tendenz wohl auch: „Glaub nicht dass ich mir was vormachen lasse ―“ Vormittag hatte ich wieder einen so lieben Brief von Mz. bekommen (ich empfand: Oh ich Schaf! ― hier das ― und dort dieser Engel!)― Die ganze Schwere meiner psych. Erkrankung empfand ich als ich Y. mit Rud. K. sitzen sah, plaudernd, und fühlte: „Ich ertrag es nicht.“― Im Theater sie zwischen Paul und mir; zärtlich; wie erlöst war ich. Nach dem Souper auf dem Gang; sie wäre gern zu mir.

― Am Nachm.: Als ich ihr sagte: O. war doch Ihr Gel.― Sie: Jetzt thuts mir leid, dass ers nicht war. Ich litt, litt, litt.― Habe immer wie s. Z. bei Mz. I beim Auseinandergehen das Gefühl: Was unausgesprochenes ist noch da.― War schon lang nicht innerlich so zerrüttet ― habe sogar mein Zimmer in Unordnung.

1897-08-27