Sonntag, 28. April 1895

28/4 S.― Mit Mz. I in Himberg draußen zu Mittag gegessen. Regentag. Im Wagen sie nach Haus begleitet. Heut Abd. reist sie ab.― Ich versprach bald zu kommen, event. sie in Linz zu treffen. Sie weinte viel. „Ich kanns nicht glauben, daß ich wieder wegmuss … Nicht wahr ich bin gebunden!“ (Ich: Nur, die Wahrheit zu sagen.) ― „Ich darf nicht thun, was ich will, nicht wahr?“ Sie flehte drum. Ich hatte ihr gesagt. Du bist frei.― Ich war sehr ergriffen, hatte wieder die Empfindung: sie sei es, nur sie! ― und als sie im Hausthor verschwand, war ich ganz verzweifelt und weinte im Wagen. So hatte ich am Tag ihrer Ankunft und am Tag ihrer Abfahrt die heftigsten Gefühle.― Abd. war ich mit Mz. Rh. bei Uns ― und hatte sie wieder ganz lieb ― und mein Schmerz um die andre war gelindert.

1895-04-28