Sonntag, 14. April 1895

14/4 Sonntag Oster.― Sehr gerührt zum Rv. mit Mz. I gegangen.―

Preßgasse. Sie lief mir entgegen. Blaß, etwas abgemagert.― Erzählt unwichtige Geschichten in ihrer fahrigen Weise. Von einem Gardelieutenant in Düsseldorf, der sie einladen wollte ― von ihren Engagements, die kommen, Wien, will mit Tc. unterhandeln. Ich: Mit dem sollst du auch ein Verh. gehabt haben.― Sie, ruhig: Man sagt gar vieles.― Ich empfand nichts dabei, es ist mir fast gleichgiltig. That mir sehr weh, daß sie wieder weg muss. In einem kleinen Kfh.― Wie früher, fand das „kindische“ an mir „entzückend“. Ich: „Wenn man dir das gesagt hätte, wie du vor 3 Jahren in den Omnibus stiegst ― dass du auf ewig von mir gehst ―“ Wie? Ich versteh nicht. Das„ewig“ wollte sie auch beim 2. und 3. Mal nicht verstehn.― Zu Haus fand ich einen Brief von Gusti, der mich bis zu Thränen ergriff ― solle gut mit Mz. sein, sie verdien es u. s. w.―

Nm. erwartete ich bei Uns Mz. Rh. Sie war lieb und ich war absolut nicht gestört. Wir nachtmahlten und hatten uns zärtlich und sinnlich lieb.― Gingen um ½12 weg ― im selben Moment gingen Mz. und Bruder vorbei ― ―