24/1 In der früh kam ein unsäglich alberner Brief von Dilly, in welchem sie leichte Versuche macht, alles auf Salten zu wälzen, und behauptet mich anzubeten. Ich erwiderte kurz ungefähr, dass ich momentan nicht in der Stimmung zu Discuss. sei und schon selber einen Termin zu einer letzten Auseinandersetzung bestimmen werde.― Während ich bei Tisch sass, kam die Schwester Willy ― ich müsse sofort zu Dilly, sie sei rasend, wolle in die Donau, liebe nur mich, ich solle ihr verzeihen, es sei ja „eigentlich“ gar nichts geschehn.― Ich war sehr erregt, hatte geradezu Thränen in der Stimme vor Wuth ― als wäre da wirklich ein geliebtes Weib, das mich betrogen!― Ich antwortete Willy: Nein; und nannte Dilly eine Dirne, worüber Willy sehr indignirt war.― Mittags war Salten bei ihr gewesen; sie schwankte zwischen „Ich kann ohne ihn nicht leben“ und „Eigentlich weiss ich noch gar nicht, wozu das gut ist!“― Dazwischen hinein erklärte sie ihm: „Sie haben Samstag im Frack sehr gut ausgesehn!“― Salten zu ihr: Sie haben ja doch schon so oft erlebt ― was sprechen Sie denn diesmal davon, in die Donau zu gehn. Sie ernsthaft: Das sag ich auch immer!―
― Abends teleph. Willy, ob ich schon beruhigt sei, und ob ich sie besuchen wolle und ob ich am 5. Feber zu ihr komme. Dann teleph. Dilly ― ich rief einfach wieder „Schluss“.―
― Nachts war ich mit Salten beim Schwender.―
Von heute noch nachzutragen ein Brief der Nachm. kam: „Mein geliebter Arthur! Das vollkommene Bewußtsein meiner Schuldlosigkeit gibt mir Kraft, dieser Sache mit Würde entgegenzusehn. Es grüßt dich von Herzen Deine Dilly.“