24/12 Gestern kam von Mz. ein Bild in goldnem Rahmen, scheußlich gemalt.― Nm. kam Mz. Rh. und brachte mir einen kleinen goldnen Bleistift. Vorher von Dilly herrliche Blumen, was mich fast peinlich berührt. Mz. sehr zärtlich, wie mir diese Lippen wohlthun. Sie glaubt nun selbst, daß ich sie liebe. Ich glaubs nicht. Damit ists wohl aus. Aber ihr Besitz wäre ein Glück für meine Sinne. Für meine Existenz vielleicht weniger.― Von Else ein lieber Brief; seltsames Mädel eigentlich.― Abds. bei Altmann. Von Mama Geld und Sacktücher. Geschwister: blöde Figuren von Rodeck.― Frau A.: goldne Feder.― Nur Familie dort, junges Mädel Else C. Frisch blond und weiss. Derartige Geschöpfe reizen mich jetzt mehr denn je.― Halb zwölf.―
Kfh.― Kraus, Engel, Eckstein, Schwarzkopf.― Feuilleton in der Weihnachts Nummer der Allg. Ztg. „Der Wittwer“. Nicht gut.― Neulich über Sterben von Ludaßy 5 Spalten in der Allg. Ztg. Mäßig; manches dumme.―.
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Arthur Schnitzler an Else Singer, 24. 12. 1894
Quelle: Arthur Schnitzler: Briefe 1875–1912. Hrsg. v. Therese Nickl u. Heinrich Schnitzler. Frankfurt am Main: S. Fischer 1981.