Montag, 5. November 1894

5/11 Brief von Mz.; Crefeld engagirt; ist dort.― Bei Burckhard. „Das Stück hat mir sehr gut gefallen; glaub auch es wird was machen.― Wär es Ihnen unangenehm zu Bezecny (Intendant) zu gehen ―“ ― Wenn ich muss ― „Er liest’s nicht; aber es ist gut, wenn er es mir übergibt.― Erlauben Sie mir, es der Hohenfels zu geben? Sie muss nemlich die Hauptrolle spielen ― kann keine andre.― Wien muss wegfallen ― der 1. Akt, wenn Devrient (den ich vorschlug) die Hauptrolle spielt, Theaterskandal.― Die Heuchler werden schimpfen.― Die Sorma soll’s am dtsch. Th. spielen ― ich werd es ihr schicken.“ Ich: Und wenn die Hoh. das Stück nicht spielt ―? „Kann ichs nicht aufführen. Aber ich hoffe zuversichtlich etc.“

― War sehr verstimmt.―

Dann teleph. Dilly, ich solle ihr heut Abd. das Stück nicht vorlesen; sie sei nervös.― War sehr froh.― Soupirte bei ihr … Nach dem Souper: Sie: Hast du das Stück mit?― Nein.― Warum? Du kennst mich ja!― Plaudern bis 12. Dann ich: Soll ich da bleiben?― Nein.― Ich: Soll ich da bleiben? (zum 2. Mal).― „Nein ― ein andermal wirst du halt nicht bis 12 plauschen!“ ― Neulich große Scene, weil ich nicht plauschte.― Ich gehe. Sie: Hättest schon sagen können: Es thut mir leid, dass du mich wegschickst. Ich: Wenn du mich weg schickst , thuts mir nicht leid. Sie beleidigt.― Ich ab, angeekelt.―