Donnerstag, 30. März 1893

30/3 Früh 2 anon. Briefe.― Regten mich nicht sehr auf, eigentlich nichts neues, da ich von Mz.’s Schuld überzeugt bin.― Brief von Gusti: Mz. ist da.― War ziemlich ruhig den ganzen Tag. Abds. Gusti. War schon von Mz. beeinflußt. Sie soll ganz hin sein. „Jedenfalls liebt sie Sie tausendmal mehr als Sie sie!―“ Sie hatte Erstickungs- und Weinkrämpfe, nach meinem Brief, der Nachmittag kam und in dem ich ihr eben die Wahrheit sage (Niedrigste Creatur, mein Ekel größer als je meine Liebe;― es wäre menschlich, aufzuhören zu lieben, aber die raffinirte Verlogenheit ist schändlich!).― Er hätte sie mit Heiratsanträgen verfolgt; etc.― „Mein Trost, dass ich ihn lieber habe wie er mich! Ich könnte alles verzeihen ―“ Sie wollte zu mir fahren, Gusti hielt sie zurück.―

Abds. ganz gut aufgelegt, offenbar über ihre Verzweiflung ― und darüber daß sie da ist!― Ich weiss, daß sie mich betrogen hat;― ich weiss daß sie mich liebt.― Ich weiss, dass ich ihr nie verzeihen werde.―