Dienstag, 1. März 1892

1/3 Vorm. Mz. Abds. Mz. ― (1)

Im Kf. Scheidl fing Pollandt, nachdem er sich Gedichte für den Vortragsabend ausgesucht, an über Frl. G., die Freundin E. N. zu sprechen, die ein „Gspusi mit dem Direktor G.“ zu haben scheint ― gestützt auf jenen Abend, wo sie G. beim Ausgang traf (ich holte sie ab). Dann sprach er über ihre schönen „Wadeln“ ― Freiwild! Freiwild! Es erschreckte mich weniger als ich gefürchtet. Es war mir zu klar, daß es ohne solche Redereien nicht abgehn könne ― Paff war ich eigentlich nur über die immense Taktlosigkeit des Komödianten, der 2 Stunden mit mir ganz ruhig harmlos gesessen ― und nun, wie Salten nachher sehr richtig deducirte, durch das Auswählen der Gedichte, durch das declamiren derselben ― plötzlich wieder den Komödianten in sich erwachen fühlte.―

Ekelhaft bleibt solche Beschmutzung immer. Und das entsetzliche: daß bei derlei Fällen irgendwo in einem letzten Winkel des Herzens der giftige Verdacht lauert… „Und am Ende doch.“ (Das schreib ich nur her, um mich nicht zu blamiren… (Und warum das?) 2/4) ―