Montag, 29. Februar 1892

29/2 Heute nach langer Zeit oeffentl. Unterhaltung, Groß Peking, die mich manches lehrte: erstens, daß ich Menschenansammlung ein für alle Mal nicht mehr ertrage, und mich der Lärm und die Fröhlichkeit der Dummen agacirt, zweitens daß ich von einer krankh. Eifersucht bin und Mz. offenbar wahnsinnig liebe. Sie war reizend. Ich mit ihr, fast immer, die Mutter fast immer daneben. Einmal nur sah ich sie nachdem ich sie vor 1 Min. verlassen, mit einem unkenntl. Herrn und ich vertrug das so wenig, daß ich sie ganz roh mit einem Stock in die Füße stiess, so daß sie stehen blieb und mir Hrn. [Barnstein] vorstellen mußte.― Ihre Mutter hatte unterdessen bei Herrn Pierron Platz genommen, sie mußte hin, ich drohte ihr, daß falls sie einen Tropfen dort trinke, ich sie ohrfeige und wenn sie in 5 M. nicht wieder bei mir sei, auf Nimmerwiedersehn verschwinden würde.― Nach 5 M. kam sie; mit ihr und Mutter Kfh., wo ich auf die hundert Mal geflüsterte Frage Liebst du mich: nicht antworten konnte, weil sie mir von den Blicken der Leute befleckt vorkam und mich ihre Schönheit erbitterte. 3. sehe ich nicht ein ― wozu Ehrgeiz? Ich will den Beifall aller dieser Menschen, die einzeln unausstehlich sind!― Wie überflüssig ist das alles!

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März

1892-02-29