Dienstag, 30. Mai 1882

30/5 Dinstag Vm.― Alles geht mir verloren nach und nach ― Ehrgeiz, Vertrauen ― der Boden schwindet unter meinen Füßen ― Es ist eine Narrethei eigentlich von mir ― über jene letzte Erfahrung so fassunglos zu sein ― denn objectiv ist die Sache so furchtbar nicht ― aber mir ist doch noch immer, als ständ’ ich auf dem Punkt, verrückt zu werden ― Wenn einem so nicht nur die Gegenwart ― sondern sozusagen auch die Vergangenheit in gewissem Sinne vernichtet wird ― Und doch sollt’ es ja gar nicht ― das ist eben das rasende bei der Geschichte ― es ist wie ein Schicksal ― nein nein ― ich werde in der That noch sinnlos, wenn ichs länger überlege ― Und ich kann nicht weg von den Gedanken, sie machen mich toll ―

Und dabei Zwistigkeiten zu Hause ― und in dieser Stimmung … den Kopf beisammen haben für eine höchst anstrengende Prüfung ― und eigentlich studiren sollen Tag und Nacht ―

’s ist ein immenses Vergnügen auf der Welt zu sein.―