13/9 Dinstag.― Fany ist wieder in Wien. Ich sprach sie im Volksgarten. Sie wie immer. Ich carikirte vernünftig.― Sie solle L. doch heiraten; gemäßigt wurden die Gemeinheiten ihrer Eltern erwähnt ― als Taktlosigkeiten hingestellt.― Ich: Man möchte doch gern die Eltern der Geliebten achten können, traurig, wenn es unmöglich gemacht wird. Sie könne sich (so ungefähr ihre Worte) nicht entschließen, L. zum Mann zu nehmen ― da sie, so oft sie mich sehe ― wieder schwach werde & eigentlich doch nur ich und ewig ich etc. etc. Ich ganz komisch edel: sie solle mich vergessen, ― würde schon gelingen, u. ä. Phrasen. Aber im Grund genommen ― wenn ich auch von Leidenschaft nichts verspüre ― sie steht mir immer noch am nächsten von allen Menschen.―
― Besuchte die Herbstrennen. Verlor jedesmal.― Käser ist ein sehr lieber, angenehmer Mensch.― Schik las mir gestern einige Lustspielscenen vor. Das erste Lustspiel (Emma, Bertha, der durch die Liebe gebesserte Dandy) ein Schund. Das zweite ungeordnet, verwirrt aber voll Humor (Sport). Die Elemente des dritten dankbar, die 1. fertige (exponirende) Scene wohl gelungen.― Wir sind übrigens sehr entgegengesetzt in unsern literarischen Ideen, wie auch in unsrer Arbeitsweise. Aus unserm gemeinschaftlichen Schreiben wird kaum was werden, obwohl er sehr darauf dringt. Er ist doch gar zu wenig Poet.― Und ich bins doch, und wenn ich noch zehn Jahre lang keine Feder anrühre und noch zehnmal realistischer denke als jetzt.― Ludaßy fand nur an einzelnen Stellen von Aus der Mode Gefallen. Ich auch & zw. an denselben. Meine Ruhe in diesem Bezug ― meine diesbezügliche horrende Unthätigkeit dürfte außerordentlich wohlthätig auf mein künftiges Schaffen wirken. Zum Rigorosum studier’ ich noch immer nicht ordentlich. Aber wird schon kommen.― Sonderbar kühl.― Sehne mich doch nach was anderm als Billardspiel und gutem Tabak.― Finanziell dumm! widerwärtig!