12/11 Freitag früh.― Gestern fand ich bei M.s Portier von Fännchen einige Zeilen.

― Abend. War bei R.s. Fanny gab mir einen Brief: „Mein Herzallerliebster ― seit einiger Zeit bin ich so unglücklich etc.“ ― ―

Oben waren allmählich Lublin, Sam. R. etc. Es ist um närrisch oder sehr gescheidt zu werden.― Ich könnte oder möchte vielmehr drüber weinen, dass ich nicht im Stande bin mich zu begeistern. Ich möchte mich ohrfeigen, dass nicht jenes holde, beneidenswerthe Vertrauen frischer Jugend mich beseligt ―

Mir ist so unnennbar öde ― trotz allem ― und wegen allem! Wirds denn immer so verzweifelt bleiben? Es ist ein stoßweises Leben! Ich wollte in Freude, in Lust erglühen ― ich sehne mich unendlich und zwar bescheiden wie ich immer bin, nicht nach Vergnügungen, nein nach Wonnen.

Aphorismen.