7/2 Samstag früh. Ich kam um fünf Uhr Morgens aus den Sophiensälen heim. Fanny war mit ihrer Mutter dort ― und wir steckten natürlich zum großen Ärger der Alten immerfort zusammen. Sie tanzte 3 Quadrillen, die erste mit mir, die zweite vis à vis und mit Sam. R., die dritte mit mir. Recht hübsch waren die Gespräche während des Tour des mains, balancé und ähnlicher schöner Dinge: dass wir uns nämlich sehr gern küssen möchten, daß wir uns sehr liebten ― allerdings lauter Dinge, die nicht ganz neu sind, aber sich doch immer ganz angenehm anhören lassen.― Wie hübsch war’s während der Quadrille Hand in Hand und beim Promeniren, das wir sehr eifrig cultivirten, Arm in Arm. Es kostete mich wieder Mühe, nicht alles um mich her zu vergessen, mich in Gedanken in den Quaipark zu versetzen und ihr „so recht um den Hals zu fallen“ wie ich mich ausdrückte.―
Abends.― Quaipark, Küsse. Sie hätte gestern auch unausgesetzt im Tanzsaal sich gesehnt, mir um den Hals zu fallen „und bei der Quadrille hab’ ich dich immer küssen wollen“. Sie kam mir heute mit den Worten entgegen: Ich muss dir zwei betrübende Neuigkeiten melden: Erstens hab’ ich dich wieder seit gestern zehntausendmal lieber und zweitens geh’ ich nicht mehr zur Crombé.―
Ich bin zu sehr sinnlicher Glut entflammt, und besonders gestern ― in der Hitze des Balles, bei ihrer reizenden Kleidung, immer an ihren Arm oder gar an ihren Busen geschlossen ― da wars rein zum verrückt werden. Und dieses himmlische Mädchen soll ich nie völlig besitzen!