Dienstag, 20. Jänner 1880

20/1 Dinstag Abend. Wie oft ich heut die liebste küsste, weiss ich nicht. Immer wieder von neuem schlossen sich die warmen Lippen aneinander ― in unaufhörlichem Verlangen und Geben. Welch seliger Genuss! Ein Taumel ― Wollust beinahe, dies Aufeinanderglühen der Lippen in himmlischem Rausche ― alles andre zu vergessen in den glücklichen Augenblicken ― das Wort ist lahm und das weit voran fliegende Gefühl spottet des mäßigen Verfolgers.―

… Ich wollte ewig an deinem Busen ruhn, du theure! Wie du heut den Arm um meinen Hals schlangst und den reizenden süßen Mund mir botest…―