Samstag, 18. Juli 1931

18/7 Gegen Morgen sehr lebhafter Traum. In einem Zimmer (wie vor Jahren) ― dort Director Beer, und ein paar Dramaturgen. Er in braunem Loden-Regenmantel, etwas ordinär. Ich, mich selbst ironisirend rede von der Umständlichkeit meines Einpackens, Schlafröcke ― „ich muss doch einen grünen und einen rothen mithaben“ (denke an meine neuen Sammtschlafröcke);― ich habe heute den Doctor im „Spiel der Sommerlüfte“ zu spielen;― es ist Juli; Ferien eigentlich;― ich frage, wer denn die Gusti spiele, da die Ullrich ja schon in Berlin sei (was stimmt) man sagt mir ― die „Jerger“ (ich erinnre mich, die hab ich ja neulich in „Gestern und heut“ gesehn (es gibt keine Schauspielerin dieses Namens im Volksth.));― auf dem Tisch liegt ein Maschinenmanuscript von Heini, ein Artikel irgendwie gegen Beer; Beer (ohne zu sehn) wills einfach einstecken; ich verbiet es;― es ist 9 Uhr, um ½10 Vormittag fängt das Stück an; ich hab einen dunkeln Saccoanzug an;― keine Möglichkeit im Theater mich umzukleiden, kann ich mir etwa eine gestreifte Flanellhose anziehn; die ich mithabe;― die Zeit drängt;― plötzlich hab ich Angst;― ich kann ja die Rolle nicht;― und den Souffleur hör ich nicht ― ich sage lieber ab;― Heini ist da ― ich müsse spielen ― hab es ja Beer versprochen;― C. P. ist auch da;― ich wundre mich, dass sie zu Beer nicht erwähnt, dass sie ihm gestern wegen der Corday geschrieben (was der Fall ist), und sag es jetzt selbst. Meine Angst wegen des Auftretens nimmt zu ― bis ich aufwache, unverhältnismäßig beglückt, dass es nur ein Traum.

― Vm. ein Brief von Dr. Bayer,― bläulich,― so dass ich glaube, von Suz.

Mit C. P. Liechtensteinweg, Regen.―

― Nm. Briefe etc.―

Abds. im Hotel ein Godlewski Tanz Abend.―