Sonntag, 21. Juni 1931

21/6 S. Telef. mit C. P. (die gestern bei der Wellesz Premiere gewesen, nachher in großer Gesellschaft Imperial). Als ich ihr erzählte, dass gestern Suz. mit uns genachtm., sie gleich: „Das hab ich gewußt, ich hab es schon gestern in mein Tagebuch eingetragen ―“

― Tel. mit Suz.; mit O. Berlin, die allerlei übles, Gerüchte u. dgl. von Ruth erzählte.―

Zu C. P. Zweistündige Auseinandersetzung. Unmöglichkeit so weiter;― entweder auseinander, oder ich müßte von Grund auf aendern … Allerlei eifersüchtiges wegen Suz... über meine Lieblosigkeit, Gleichgiltigkeit u. s. w.― ― Ihr „Martyrium“ diesen Winter.―

Zu Tisch mit Heini Ruth da.―

Ein Satz Schubert Trio;―

um 6 Suz. (die mir von Lisl Pollaczek Mautner aus telef. hatte) mit Mauprey, der einen Tag aus Paris da, Zweckgespräch über Weites Land, Aufführung;― Eventualitäten Bernhardi; Reigen etc.― Suz. war blitzklar und „autoritär“.― Mauprey ging gegen 8, Suz. blieb noch eine Weile.

Um 9 kam C. P.; das Gespräch von Vorm. setzte sich drei Stunden lang fort;― lahmte zum Schluss ― endlich sagte sie: sie gehe auf alles ein, d. h. sie werde nichts dagegen haben, wenn ich Frauen empfange, so viel ich wolle, aber Aufrichtigkeit etc.― Ich war ziemlich todt, als sie, auch ziemlich todt, ging.― Ich fühlte mich innerlich in mancher Hinsicht schuldig, und bin es doch nicht.