Sonntag, 12. Oktober 1930

12/10 S. Tel. mit Dora (Berlin).― ― Vergeblich zu Specht tel. ― den ich gestern tel. gesprochen (krank, Phlegmone, Morph.-Inj. Folge) ― mit H. K. Gersthofer Straße spazieren ― plötzlich ― vorbei an uns C. P. ― „Guten Tag Herr Doctor“ ― und rasch weiter.― War mir aergerlich, da ich ihre Aufforderung Spazierg. abgelehnt.―

― Zu Menczels, wo ich mich angesagt hatte. Politisches.―

― Kaum zu Hause, Anruf von C. P.;― sie liess sich (einigermaßen zu meiner Enttäuschung) leicht beruhigen.

Nm. Zeitung u. dgl.―

Einige Tel. mit Suz. (die kleine wieder Fieber);― Suz. sehr nervös, wegen Schule u. dgl.; ungeduldig aus häusl. Gründen etc.;― und dann wieder beschämt und „reuevoll“.―

Um 8 C. P.;― über die Vormittagbegegnung. „Ich weiss, dass allerlei geschieht ― wovon du mir nichts sagst …“ Über ihre Hoffnungen ― betreffs Corday, Burgth.;― ich warne sie sich Hoffnungen hinzugeben, sie „dann kommt ein Zusammenbruch ―“. Sie nachtm. bei mir, das Gespräch conversationell, mit immer bewußter Mühseligkeit.― Fast unerträgliche Stunden.―