Montag, 6. Oktober 1930

6/10 ― Tel. mit Suz. über Begnadigung Halsmann. Das antisemitische Volk rings um sie hält an der „Schuld“ fest, die Action für ihn sei freimaurerisch etc.―

― Burgth.; bei Wildgans (seine Privatwohnung im Bth.) ― hauptsächlich wegen „Schwestern“;― er scheint es hinausschieben zu wollen, bis 32; wo er eine Anzahl meiner Sachen spielen wolle …― Er sprach von Anatol, Zwischenspiel, ich verhielt mich ablehnend; bei „Leb. Std.“ ― und Medardus, fanden wir einander.― Gang zum Weiher soll schon im Feber kommen,― mit dem neu engagirten Onno.―

Mit Suz. in der Stadt wie verabredet ― fuhren Prater,― Lusthaus, saßen dort eine Weile.― Auf dem Heimweg erzählt sie mir allerlei von der Familie ihres Gatten und ihm. Dieses christlich-soziale Wiener Bürgertum!― ―

Nm. vergeblich zu arbeiten versucht. Auch die Congress-Lectüre nicht zusammenzufassen. Welche Dissolutheit.―

H. K. gegen Abend;― hatte in der Ferrogasse (nach Unverträglichkeiten mit ihrem „Fräulein“) eine „eigne“ Wohnung gemiethet.―

Z. N. bei C. P.; wo ihr Sohn mit Frau; Ferry, Annie ― Ich hörte besonders miserabel;― war gelangweilt und langweilig.―

1930-10-06