14/9 Ein Traum, dass ich mit einigen (wem?) 3 oder 4 (Familie ― ?) bei Tisch sitze, mit einem plötzlichen wütenden Magenschmerz in Ohnmacht falle oder zurücksinke, oder sterbe;― ich versuche es einigermaßen zu dissimuliren, erwache gleich (ohne jeden Schmerz).―
Früh tel. mit O., Berlin (wo heute die Wahlen). Nm. ist Heini mit Ruth bei ihr ―
Spazierg. mit H. K. über die Sängerwarte, Montleart,― Wald ― Liebhartsthal.― Oben beim „Steinbruch“ das Ringelspiel. Die merkwürdige Leere überall. Die vielen kleinen Siedlungshäuschen und herrliche Herbstblumenbuntheit. H. K. von ihrem Sommer: Zillerthal;― die ungetreue Poldi;― Pertisau;― ihr Freund, den sie liebt und der sie langweilt.―
Las Nm. das von Kolap abgeschriebne Tagebuch 79, 80; ziemlich unerträglich; im geistigen war ich verhältnismäßig weiter als im seelischen.
Mit C. P. Kino Lindenwirthin (Dorsch) jammervoll, sie nachtm. bei mir, ich bringe sie nach Hause.―
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Rufname Hedy
Journalistin, Bankangestellte, Essayistin
Pseudonym Bob
Pseudonym Cl. Beol
Schriftstellerin
Regisseur, Schauspieler
Schauspielerin
Rufname Kolap
Sekretärin
Pseudonym Dina Marius
Schauspielerin, Sängerin
Tagebuch von Clara Katharina Pollaczek, 7.–14. September 1930
Tagebuch von Clara Katharina Pollaczek, 14.–22. September 1930
Quelle: »A. ist manchmal wie ein kleines Kind«. Clara Katharina Pollaczek und Arthur Schnitzler gehen ins Kino. Herausgegeben von Stephan Kurz und Michael Rohrwasser unter Mitarbeit von Daniel Schopper. Wien, Köln, Weimar: Böhlau Verlag 2012.