Dienstag, 27. Mai 1930

27/5 Das übliche Telef. Gespräch mit C. P.; in mühsamer Stimmung.― Heute heiratet ziemlich plötzlich ihr ältrer Sohn Harry.―

Früh zu Gustav (nach gestrigem Gespräch mit Fr. Schönherr) ― ihn endlich zur Operation zu bewegen. Er sieht seine Unvernunft ein und kann sich nicht entschließen. Sein Wunsch ― das Ende.― Und sehr bald ist er wieder ganz der alte ― in Humor und Bitterkeit.―

Nach Hause. Suz. kam, mit sympathischen Berichten von den ihren, die sich sehr wohl bei mir befunden. Unterschrieb den Falconetti-Vertrag. Ihr Interview über mich (Gringoire). ― Ein paar Vorabdruckseiten Casanova (Rémon).―

― Sie blieb bis gegen 2.―

Gegen Abend Sil-Vara. Seine Erfahrungen aus Hollywood. Er hat das Drehbuch von Daybreak gemacht, aber man refusirt es am Ende doch (der Vertrag mit mir längst ausbezahlt).―

― Zu C. P., deren Sohn Harry heut geheiratet. Sie ist von der jungen Frau (die sie heut erst kennen gelernt) sehr entzückt.

― Ins Kino „Sensation im Wintergarten“; dann Rest. Hahn. Um Mitternacht vor ihrem Hausthor ein Gespräch. „So gehe es nicht weiter;― meine Lieblosigkeit etc. ― ich wolle mich nur ‚bewahren‘, in diesem Wunsch nach ‚Freiheit‘ zerstöre ich unsre Beziehung …“ Und wieder ― O. ― und Lili K...― Sie fühlt ja ganz richtig, und ich gestand ihr zu, dass sie zu ¾ recht habe. Wir schieden gut.―