Donnerstag, 15. Mai 1930

15/5 Mein 68. Geburtstag. Kühles Wetter.―

Suz. telef.;― wir beide so nervös, dass wir am Telef. weinen.―

Blumen von O. (Silberschale), Heini, Ruth A., Arnoldo; Frau Menczel, Minna und Marie;― Dora;― Suz., Ruth L.

Kolap;― Gespräch. Gartenpolster von ihr.― Geschäftl. dictirt.―

Gewitter.―

O. kam; dictirte einen Brief an Neugebauer, der wegen des Bildes offenbar kleine Versuche unternimmt, die wenig fair sind.

Zu Tisch O. und Kolap.―

Sehe mit O. alte Photographien (von Lili) an; auch von O. aus vergangner Zeit.―

Um 4 geht sie, wir scheiden gut;― um 6 fährt sie nach Berlin zurück.―

Suz. kommt, bringt ein seidenes Taschentuch.― Wir sprechen von O. und C. P.;― sie versteht einigermaßen die Irritation von C. P.;― da man ja allgemein sage, trotz Beziehung zu C. P. „komme ich von O. nicht los“.― Sie blieb bis nach 7.

Zu C. P.; mit ihr Volksth. Baum, „Menschen im Hotel“, amüsanter Kitsch; momentweise mehr.―

Mit C. P. zu mir nach Hause, gemeins. Nachtmahl; in flauer Stimmung, führe sie bald heim.―

Lese zu Haus noch in Birts „von Homer zu Sokrates“; und Maeterlincks Termitenbuch.

1930-05-15