31/5 Früh R. L. Behandlung.―
Zu C. P., Stadt gefahren mit ihr;― Reisebüro wegen ev. Nordlandsfahrt.―
Ich bei Gustav, der nicht sehr wohl. Die noch kränkere Hausgehilfin … Was thun?― Sprachen viel über O.; ihr Bankerott und ihre „Lebenslügen“.―
Zu Julius’; dort gegessen. Lili Kr.― Hans spielt mit ihr Mozart Sonate für 2 Claviere. Sie zeigt ihre glänzenden Kritiken aus Berlin, wo sie auch Paul G. besucht hat.― Ich fahre sie im Wagen nach Haus. Sie spricht über sich und dass sie ein phantast. Wesen sei. Kurz vor ihrem Haus (jetzt übrigens nicht mehr) „Wissen Sie dass ich lange Zeit die Idee hatte, zu Ihnen zu ziehen ― ?, bei Ihnen zu wohnen ― Ich habe auch zu Annie … wie ein Spass ― davon gesprochen ― aber es war mir ganz ernst.“ Ich: „Gut dass Sie’s nicht gethan haben … Ich bin dazu nicht mehr jung genug ― und doch nicht alt genug.“ … Sie. Das hätte mich gar nicht gestört.― Ich: „Aber mich.“ ― Sie … ― Glauben Sie nicht … dass es sehr schön gewesen wäre?―
― Im Aussteigen, als sie dem Kutscher meine Adresse geben wollte, und sie mich fragte: „― wo ― ?“ … ich: ― ― Sie wollten zu mir ziehn ― und haben meine Adresse vergessen?!―
― Nm. nichts, wie gewöhnlich.―
Mit C. P. Kino („Tänzerin Orchidee“) ―
mit ihr Linde soup.―
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Tagebuch von Clara Katharina Pollaczek, 26.–31. Mai 1929
Tagebuch von Clara Katharina Pollaczek, 31. Mai 1929 – 8. Juni 1926
Quelle: »A. ist manchmal wie ein kleines Kind«. Clara Katharina Pollaczek und Arthur Schnitzler gehen ins Kino. Herausgegeben von Stephan Kurz und Michael Rohrwasser unter Mitarbeit von Daniel Schopper. Wien, Köln, Weimar: Böhlau Verlag 2012.