Montag, 1. April 1929

1/4 Ostermontag.― Traum, dass Lili, Kind mit kurzen Zöpfen im Bett liege, krank; Arzt, der anfangs Dr. J. Pollak, später (der Advokat) Dr. Hoffmann, constatirt, 39.1;― aber sie setzt sich auf und scheint reconvalescent;― ich habe aerztlich? anderswo, Mariahilferstr. zu thun;― denke: „auch“ dieses Kind verlieren, würd ich nicht überstehn ― sehe mich quasi völlig vernichtet vor mich hinstarren.―

Trüb, kühl.― Ordne allerlei.―

Spazieren, Begegnung, Türkenschanzpark, Reg. R. Neumann. Gespräch über Herzl etc.―

Bei C. P. zu Mittag. Karl mit Magda, und Harry.― Nach Tisch spielt ich Clavier.―

― Zuhause wieder wenig wohl. Ordnen. Begann „Weg ins freie“ zu lesen (Filmgründe). Zug der Schatten (6 Bilder) durchgesehn, ohne viel Vergnügen.―

In der N. R. von Döblin ein Artikel über epische Kunst, worin er polemisch den Anfang von Therese (mit geänderten Namen) benützt; salopp und etwas lausbübisch. Welches fast unbegreifliche Ressentiment bei solchen Gelegenheiten herauskommt!