1/4 Ostermontag.― Traum, dass Lili, Kind mit kurzen Zöpfen im Bett liege, krank; Arzt, der anfangs Dr. J. Pollak, später (der Advokat) Dr. Hoffmann, constatirt, 39.1;― aber sie setzt sich auf und scheint reconvalescent;― ich habe aerztlich? anderswo, Mariahilferstr. zu thun;― denke: „auch“ dieses Kind verlieren, würd ich nicht überstehn ― sehe mich quasi völlig vernichtet vor mich hinstarren.―
Trüb, kühl.― Ordne allerlei.―
Spazieren, Begegnung, Türkenschanzpark, Reg. R. Neumann. Gespräch über Herzl etc.―
Bei C. P. zu Mittag. Karl mit Magda, und Harry.― Nach Tisch spielt ich Clavier.―
― Zuhause wieder wenig wohl. Ordnen. Begann „Weg ins freie“ zu lesen (Filmgründe). Zug der Schatten (6 Bilder) durchgesehn, ohne viel Vergnügen.―
In der N. R. von Döblin ein Artikel über epische Kunst, worin er polemisch den Anfang von Therese (mit geänderten Namen) benützt; salopp und etwas lausbübisch. Welches fast unbegreifliche Ressentiment bei solchen Gelegenheiten herauskommt!
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Pseudonym Bob
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Arthur Schnitzler an Heinrich Schnitzler, 1. 4. 1929
Quelle: Arthur Schnitzler: Briefe 1913–1931. Hrsg. v. Peter Michael Braunwarth, Richard Miklin, Susanne Pertlik und Heinrich Schnitzler. Frankfurt am Main: S. Fischer 1984. (PDF unter: https://schnitzler-briefe.acdh.oeaw.ac.at/)