Montag, 19. November 1928

19/11 Dictirt Tgb. Lili, „Spiel im M.“;― Briefe.

Nm. etwas aphor.

Mimi Zuckerkandl kam (aus Berlin für ein paar Wochen), gleich über O. („auf die Gefahr indiscret etc.“ …). Viel was sie seit jeher auf dem Herzen. ― Nichts neues. „Ist nicht diese Einsichtslosigkeit und Eitelkeit Selbstschutz ― müßte sie nicht verzweifeln über ihren Bankerott auf allen Linien.“ ― ― Und immer, auch bei Mimi die Unmöglichkeit ihr zu sagen was man denkt. „Ich habe Angst“ sagt Mimi.― „Was zu thun?“ Manchmal, insbesondre ihr Verhalten, besonders ihr inneres gegen mich, nur aus gestörtem Geist zu erklären ― ― In meiner Verbitterung immer so viel quälendes Mitleid.―

Mit Mimi Kaasgraben zu Wellesz’, wo auch Kolap, Ama und C. P. (ihr Sohn Gatte von W.s Tochter).― Anfangs etwas stockende Unterhaltung, später angeregt.― C. P. im Nachhausfahren starr ― da sie nicht zweifelt, dass in meiner jetzigen Verbindung mit Mimi Z. O. das wesentliche.―