Montag, 15. Oktober 1928

15/10 Berlin. Vm. Büro Universal Pictures.― Vorführung eines neuen Films L’homme qui rit ― mit Veidt. Langweilig kitschig gute Aufnahmen, Hr. Kohner spielte schlecht Clavier dazu. Karlheinz Martin (gut über Heini); Polgar (ich glaube seit 30 Jahren die ersten Worte mit ihm), Frl. Haupt-Lehmann (die mir erzählte sie habe 27 in Karlsbad viel mit Lili gesprochen, 4 Tage;― was O. später erheblich restringirte).― Später Kortner und Wreede (Agentur Bloch) den ich kennen lernte. K.: eben heute hab er mit Barnowsky über Neuaufnahme Bernhardi gesprochen. Ich: das interessire mich nach meinen Erfahrungen mit B. erst zur Generalprobe.― Kohner immer noch unentschieden ― ich sage Biro, der das Benehmen auch unmöglich findet, ich sei weder gekommen herumzustehen, noch herumzuschwätzen, noch herumzuhandeln. Bin angeekelt.―

― Bei Dressel (Mauerstr.) allein gegessen.

Kurzer Spaziergang Stadt.―

Üblicher Nachmittag, Zeitungen; Unbehagen;― telefonische Gespräche ― Dora, die mir eine große seelische Erleichterung gewährt.―

Hole O.; Schwierigkeit Auto ― Gedränge und Stadt im Licht.

Zu Fischer (Grunewald); wo auch Dora und Gatte, Kerr und Frau, Schwiegersohn Dr. Bermann und Frau; Mimi und Vicki. F. (wie privat immer) sehr herzlich.― Radionachrichten aus Amerika ― Ankunft des Zeppelin (Eckener) ― wir hörten die Stimmen aus Lakehurst; erschütterndes Wunder.―

― Die Stimmung O.s drückte mich tief nieder.