Donnerstag, 4. Oktober 1928

4/10 Neulich ein Traum: dass ich mit Pulay, der wichtigthuerisch dastand bei Freud bin,― um mir (ungefähr) den Schmerz um Lili wegnehmen zu lassen, und Freud mir sagt, auch er habe eine Tochter verloren (wie wirklich der Fall).

Vm. dictirt (Sommerlüfte).―

Paul Goldmann kam, klagend wie immer; über N. Fr. Pr., Benedikt etc.― Später holte seine Tochter Franzi ihn ab.― Zu den Aphorismen d. h. über „Feuilletonismus“ äußerte er die üblichen Dummheiten. (Sie lesen nicht, er wie die andern, erhaschen ein Wort, durch das sie sich beleidigt fühlen und schwätzen drauf los. Nicht erst zu erwähnen, dass er über alles andre, was ich seit Jahren geschrieben, keine Silbe äußerte.) ― Im Grund ist und bleibt er bedauernswerth.

Zu Tisch Georg Engel (Berlin), Praesident der Ges. dt. Erzähler;― wollte u. a. bei Zsolnay empfohlen sein; über Sudermanns neuen (mir noch unbekannten) Roman, geschäftliches etc. und persönliches. Scheint gutmütig; nicht klug. Später seine Hausdame.―

― Sah Pläne durch.

Z. N. Gustav, und C. P.Gustav producirte sich geradezu im Skeptizismus; sonderbar wie dieser gescheidte und urtheilsklare Mensch bei solchen Gelegenheiten trivial wird (wenn er Liebe z. B. mit Schnupfen vergleicht).

Allzuoft spür ich luftleeren Raum um mich.