Freitag, 20. Juli 1928

20/7 Vm. Dr. O. P. Schinnerer; New York, der ein Buch über mich schreiben will. 37j.; aus dtsch. amerik. Pastorenfamilie; jetzt an der Columbia Universität. Verstanden uns gleich aufs beste … Er sprach von den Mißverständnissen über mich ― meine Werke;― die Clichés von früher, das neueste von der Unmodernität; erzählt mir manches charakteristische, wie z. B. von Besuch im Zsolnay Verlag, wo man gleich etwas ungehalten schien, als er sein Interesse für mich zum Ausdruck brachte; und als auf die werthvollen, auf Altenberg und Karl Kraus hinwies. (Ihre Bedeutung zugegeben;― wie heftig immer wieder der Widerstand, der jedem Objectiven auffällt.―) Über Specht, Körner u. s. w.― Die Unmöglichkeit die käuflichen Frauen von den andern zu unterscheiden (und dass es diese andern kaum gibt).―

― Dann Dr. Lichtenstern und seine Frau; Rumaenin (die er durch eine richtige Diagnose und Operation vom sonst sichern Tod errettet hat) ― ― Nun sass sie in meinem Zimmer, und er sprach von „Vilma“,― wie von einer historischen Person, deren Tod kein Privatschmerz mehr ist.― Sie reisen morgen ab; und Franzl fährt mit.―

Zu Tisch Dr. Benedikt bei mir; wir sprachen (Sängerfest) fast nur Musik und spielten Bach vierhändig.―

„Sekundant“ durchgesehn.

Z. N. H. K. bei mir.