Mittwoch, 23. Mai 1928

23/5 Helene telef. dass Annie sich mit Dr. Donath verlobt. Ich bringe Flieder aus meinem Garten hin; Helene erzählt mir die Geschichte der Verlobung; spricht von der Beziehung Hans, der die mir bekannte um 15 Jahre ältere Olga Baronin D. (-B.) heiraten will und sich auf Vicki und Mimi beruft.―

Verlag Zsolnay. Besprechung über Neuauflagen „Else“ und eine billige Ausgabe Filmverkauf.― Costa.―

Bei Helene B.― Geschichten von der Familie Stekel. Die psychoanalytischen Schwindler. „Wenn ich eine Nuss nehme lacht St., meine Tochter, und meine Enkelin etc.“ ― Diese Enkelin, die sozusagen psychoanalytisch erzogen wird, ein 15j. Mädchen, hübsch affectirt, nüchtern und verdreht, erscheint dann.― Hel. über meinen Roman.― (Überraschender Erfolg, Fischer druckt schon neu.)

― Bei Benedikt Grinzing zu Tisch. Politisches, kunstschöpferisches, ich über die Dictatur der Phrase.― B.: „Ob man (er) die Arbeit weiterleisten könne“ … ob er „nicht auf der Strecke bleiben werde“.―

Abd. mit C. P. in der Kalmanschen netten Operette „Herzogin von Chicago“. (Wechsel des Theaterpublikums: ich sah keinen einzigen mir bekannten Menschen.)

Im Weingartl genachtm.―