Dienstag, 24. April 1928

24/4 Constantinopel. Trüb und kühl. Mit dem Ingenieur Stambul gefahren;― das Antiken Museum (Alexander-Sarkophag!) gesperrt;― mit ihm „Hippodrom“ herum spaziert. Durch die Stadt aufs Schiff.―

1 Uhr Abfahrt von Constantinopel. Rundfahrt Bosporus ― bei empfindlicher Kälte. Zurück; Marmarameer.

― Der Nachmittag wird schiffgemäss vertrödelt.― Jetzt nach dem Diner, schreib ich im Salon diese Notizen.―

― Befinde mich recht wohl; glücklich mit Lili und Arnoldo zu sein.― Plaudere mit Hrn. Frau Krum (die mir einen Hauch von V. L. bringt),― Dr. Sachs und Frau, Prof. Liepmann und Frau, Hofr. Radwaner (der mich fragt, ob ich nicht stolz sei ― dass Lili die schönste Frau auf dem Schiff).―

Nachrichten natürlich spärlich. Von O. aus Berlin, dass sie eingezogen (und immer über ihre „Armut“);― von C. P., von H. K.― Das Fernsein an sich erholend.― Keinerlei Sehnsucht.―

Von meinen Arbeiten noch keine Zeile angesehn.