Montag, 16. April 1928

16/4 Stella d’Italia.― Traum; aus unruhigem Schlaf erwacht … ich komme von der Reise (früher als erwartet), telef. C. P., will mit ihr Kino; sie ist schon mit Kolap verabredet, geht aber „natürlich lieber mit mir“;― ich bin mit ihr und Kolap in ihrer (etwas veränderten) Wohnung; zwei Frauen, darunter eine Schneiderin warten (sichtbar) im Nebenzimmer, sie zu ihnen, ich spreche (was?) mit Kolap ― ― bin Wieden, nah einem Kino (etwa wie Franzenskino, wo neulich mit H. K.) ― habe Billets genommen, gehe mit H. K. fort ― irgend eine Frau mit drei Hunden, weiße, einer abgeplattet ― wie kunstgewerblich, H. K. beschäftigt sich mit ihnen, ich sage, jetzt keine Zeit dazu, Durchhaus, etwa Freihaus, ich und sie durch zwei verschiedene Gänge, verfehlen uns draußen, ich zurück, eine Frau zu einem Kind (unsichtbar) ― erzählt, dass wir uns verfehlt haben;― da steht eine Art Fascist, ärgerlich im dämmerigen Hof,― der ist es eigentlich, der vergeblich wartet, Arnoldo klärt mich auf, es sei eigentlich ein Soldat ― ich laufe, um H. K. zu erreichen, etwa Elisabethbrücke; ein P. im Bau, doch benützbar, aber wie heraus; ein Arbeiter läßt mich über lehmige Erde herunterrutschen, lobt seine Zuvorkommenheit, ich gebe, eilig kein Trinkgeld (Deutung dass ich Scrupel hatte, ob ich dem Steward für den Kajütentausch nicht zu wenig Trinkgeld gab) ―, ich suche Auto (es ist wieder Wieden), mit Askonas, Kolap,― und meinem Bruder oder Sohn, irgend ein Beamter befestigt ein gelbes Fähnchen an ein Auto, ich frage, ob Quarantaine (neulich gelbe Fahne an einem Schiff) ― nein, bedeutet andres; wir steigen ein, im Bösendorfersaal (der nicht mehr existirt) ein schönes Kino, in das wir wollen, Fliegerkino (das wirklich existirt),― ich habe mit H. K. Rendezvous, sie wird mich dort erwarten; ich entferne (oft wiederholter, jetzt schon lang nicht, Traum) aus meinem Mund Zähne, vielmehr Stückchen Bernstein und andre hübsche Minerale, auch eine teigige marmorirte braune Masse, aus der ich einen Elefanten knete, mit Hilfe meines Vaters (― in den nun Julius und Heini zusammengeschmolzen) ― ich weiss nun, dass ich diese Metallsachen doch nicht träume, sondern dass ich das doch wirklich erlebe, es ist ein singulärer Fall, mein Vater wird ihn in der Gesellschaft der Aerzte vorstellen;― wir nahen uns dem Kino, steigen aus, und ich bin besorgt, wie ich meine Begleitung ― die irgendwie mit C. P. zusammenhängt, H. K. erklären soll; Kolap beruhigt mich, dass sich ja H. K. um dergleichen nicht kümmere ― ich solle nur sehr laut und fröhlich sein.

Ankunft Corfu. Passvisitation Schiff.―

Mit Lili Arnoldo an Land. (1905 hier gewesen auf „Meteor“.) ― Wagen ― ein Kerl, der sich zum Kutscher setzte, wollte mich statt Villa monrepos, ins Achilleion führen; es mißlang, worauf er verschwand; in den Park Monrepos, Blick aufs Meer, Glycinien, Schwertlilien, Matten; kleines Mädel führt uns.― Dann Fortezza, Spiridion Kirche, Hafen. Der Kutscher will eine Stunde dazumogeln;― aufs Schiff. Lunch und Nebiolo (Wein) macht mich ungewöhnlich müd.―

1928-04-16