Freitag, 17. Februar 1928

17/2 Immer viel, aber undeutliche Träume; heute ein deutlicher: In einem Wirtshaus, alt, innere Stadt, mit H. K. und einem andern weiblichen Wesen (nachdem ich zuerst sie bei „Hartmann“ erwartet (wo ich nie mit ihr war) und dann in der innern etwas histor. wirkenden Stadt gesucht) ― wir essen; da kommen maskirte Leute (Fasching) ― über eine Stiege herein, quasi in Gruppen;― auch einige Kinder, ein junges Mädchen führt sie, spricht einige Worte; ich fordre sie auf, Platz zu nehmen ― im Zahlen werden wir unterbrochen, und gehen. Ich sitze mit H. K. in einem Auto, es hält in der Sternwartestr.,― aber es ist eine ländliche Gegend; die Begleiterin steigt aus;― draußen wartet Frau Dr. Hirschler (belanglose Bekannte, seit Jahren nicht gesprochen, neulich begegnet Votivpark) ― aber sie und ein Herr steigen nicht ein. Aus der Mansarde meines Hauses (erhöhter als wirklich) fragt mich Schwägerin Helene, ob ich Nachricht von Lili; ich denke, es ist etwas besondres, bin erregt, frage Helene, was ― ? verstehe ihre Antwort nicht recht, H. K. sagt mir, dass Lili bitte, zwei Schilling in ihre Sparkasse zu legen (Deutung: dass sie mich um Zuschuss für Heizmaterial gebeten) ― wir fahren weiter und H. K. constatirt befriedigt, dass wir allein sind. Ich erinner mich, dass wir nicht gezahlt und bitte sie, morgen auf dem Weg in die Bank die Zeche zu zahlen, das Wirtshaus ganz nahe; sonst seien wir Zechpreller. Sie: „Aber nur heut.“ ― Wir, vielmehr ich allein (aber doch mit ihr) zu Rad durch einen Thorbogen, in ein unbekanntes Wirtshaus, Garten, am Fluss ― rückwärts ansteigende (Wein-)Hügel; bäurisches Publicum, wenige, im Dämmer auf einer Art Holzveranda; ich finde das ganze sehr reizvoll,― H. K. ist verschwunden, ich gehe hin und her, erwarte sie und erwache.―

Nachricht, dass gestern Abend bei Gisa (ich war auch geladen) mein Vetter Gustav Frid von Schlag gerührt und Nachts im Sanatorium gestorben ist.

Vm. bei Gustav; bei Dr. Peter; bei Hajek (über Gustav Fr. Tod).

Zum Thee der junge Pietrkowski mit Frau, von der Hochzeitsreise; hatten in Venedig Lili und Arnoldo gesehn und besucht. Fahren zurück Berlin.

Frau Schn. tel. mir, dass O. doch die Wohnung Matthäikirchstr. bekommt, und für kurze Zeit wieder Wien kommen dürfte.―

Z. N. Brahm, Strnad (mit Frau,― die ich gar nicht geladen). Von „Else“ war mit keinem Wort die Rede. Allerlei über Strn. Inszenirungen.―