14/2 R. L. Behandlung.―
Bei Dr. Peter.―
Zu Tisch bei Julius. Alle drei Kinder und Elli.
Nm. Notizen zum „Sekundanten“.―
Mit C. P. Kino (Glanz und Elend der Kurtisanen) ― mit ihr bei mir genachtm. Das Gespräch zuerst ganz lahm; dann bitter. Ihre Enttäuschung, wo wir im 6. Jahre seien; wieder mit besonderm Bezug auf O.;― ihre Erwartung, dass ich nun, da beide Kinder fort, mich umsomehr ihr anschließen werde;― immer noch sei sie eine Fremde im Haus, mehr noch als früher;― immer mein Michbewahren, meine Unzärtlichkeit etc.― Ich verkrampfte mich natürlich immer mehr und brachte kein versöhnliches Wort heraus. ― Was sie richtig empfindet ― dass ich sie „eigentlich“ nicht liebe;― dumm, nicht nur ungeschickt ihre Eifersucht auf O. (und nicht nur auf die).― Es ist natürlich, dass meine Depressionen mit den Jahren nicht besser werden.― Heut früh ein Brief von O. ― wieder einmal leidend, „Temperatur“ ― offenbar wieder eine „Flucht in die Krankheit“, da wohl wieder geschäftliche Enttäuschungen.
ACDH-ÖAW
Austrian Centre for Digital Humanities
Österreichische Akademie der Wissenschaften
Bäckerstraße 13
1010 Wien
T: +43 1 51581-2200
E: acdh-ch@oeaw.ac.at
Bei Fragen, Anmerkungen, Kritik, aber gerne auch Lob, wenden Sie sich bitte an den ACDH-CH Helpdesk
Zahnarzt/Zahnärztin
Pseudonym Bob
Pseudonym Cl. Beol
Schriftstellerin
Regisseur, Schauspieler
Chirurg
Heilgymnastin
Pseudonym Dina Marius
Schauspielerin, Sängerin
Quelle: »A. ist manchmal wie ein kleines Kind«. Clara Katharina Pollaczek und Arthur Schnitzler gehen ins Kino. Herausgegeben von Stephan Kurz und Michael Rohrwasser unter Mitarbeit von Daniel Schopper. Wien, Köln, Weimar: Böhlau Verlag 2012.