Sonntag, 13. November 1927

13/11 S. Vm. Spazierg. mit H. K. Galitzinberg.― Später Begegnung mit York-Steiner und Med.r. Bloch. (Arzt von C. P.)

Nm. am Sekundanten.―

(Zahnschmerzen.)

Richard und Paula. Richard liest vor d. N. seine zwei Akte Saul und David vor. Fast 8 Jahre her oder länger, dass er mir und O. den 1. Akt vorgelesen. Diesmal war der Eindruck noch größer. Vielleicht noch stärker der Eindruck des 2. Aktes. Ein außerordentliches in seiner Kraft und Schönheit beglückendes Werk; er las es auch bezwingend. Die (äußerliche) Ähnlichkeit des 2. Actschlusses mit Gang z. Weiher 2. Akt Schluss. (Der König, resp. Kanzler, der dem Secretair sein Leben dictirt.) ―

Las den 1. Band Ulysses Joyce zu Ende. Grundirrtum der Conception, dass alle Gedanken und Eindrücke von dem Denkenden und Empfindenden als gleichwertig gedacht und empfunden werden;― vielmehr die Unwahrheit ist dadurch gegeben, dass der ununterbrochene unbetonte Ablauf eine Gleichwertigkeit vortäuscht, die nicht existirt.