Dienstag, 18. Oktober 1927

18/10 Enerv. Tel. Gespräche mit C. P.;― immer dasselbe Motiv; Vormittag und Nachm.―

Zu Tisch O., die allerlei, wegen Abreise in ihren hier stehenden Koffern umpackt … Verschiedene Vorschläge wegen meines Zimmers;― neuer Schränke, ev. Übertragung einzelner Möbelstücke in Lilis ― einst Olgas ― Zimmer; Forträumen des Bettes;― O.s Anspruch auf einzelnes, bei Übersiedlung, resp. neuer Wohnung. Ich glaube O. weiss es zum ersten Mal, dass eine Rückkehr hieher, in ihr Zimmer, das sie vor bald 7 Jahren verliess nicht möglich;― und nun empfind ich von neuem dieses Definitivum erschütternd.―

Es gibt Stunden, viertel Stunden ― immerhin allzuviele; in denen ich das Leerwerden meines Hauses herzkrampfend empfinde. ― Und alles mußte so kommen.―

Mit ihrer innersten Empfindung hat C. P. natürlich recht, dass mein Gefühl für sie nicht stark genug, um mir über die Entfernung meiner Kinder hinwegzuhelfen, und auch damit, dass mein Zugehörigkeitsgefühl zu O. (das ich natürlich immer wieder betone) stärker ist als zu ihr;― sie vermag sich nicht zu bescheiden; und doch könnte unsre Beziehung ganz und sogar sehr gut sein; wenn die Eifersucht (viel weniger eine erotische als Eitelkeits- Prestige- Enttäuschungs-Eifersucht) sie nicht ganz verwirrte und ununterbrochen, auch wenn sie sich beherrschte ― Vorwürfe, Ungerechtigkeiten gegen mich rege werden.

Mit C. P. in einem Kino (amerik.; „gefährliche Fahrt“ ―) ohne wesentliches zu sprechen: nicht miteinander genachtm.