25/9 S. An der Ordnung der Aphor. für den Druck beschäftigt.
Hr. Hirschfeld ― selbst beschämt;― hat mit Berlin Nachts telef.; die Leute finden ― seine Vollmacht überschritten ― versuchen neuerlich zu drücken. Ich erklärte in unverblümten Worten meinen Ekel ― H. gab mir (scheinbar) Recht;― ich nahm nicht an, nur bereit die Perzente Amerika herabzusetzen (contre cœur ― aber um doch die Chancen nicht ganz zu vergeben), Entscheidung bis Dinstag.―
Zu C. P.; enervirt (und doch im Grunde von diesen widerlichen Geschäftserlebnissen am wenigsten) sie schien herunter, fühlt wohl die tiefern Gründe, hatte Thränen im Aug, beherrschte sich.
O. zu Tisch; gleichfalls verdüstert … Sie hatte die „Therese“ mit ― findet den Roman im ganzen ergreifend und sehr gut;― das Gespräch war trotzdem gezwungen, nicht inhaltlich aber in der gegenseitigen Haltung. Dann schlief sie;― ich ordnete weiter; dann las ich ihr auf ihren Wunsch Aph. vor;― Sprüche in Versen, Ahnungen und Fragen … Sie telef. in die Kammerspiele um einen Sitz zu Broadway. Telef., schon war sie tief verletzt dass Frau Dr. M. sie für heute Abd. nicht geladen … ― Frau Schn. fährt krankheitshalber für [4] Tage weg;― O. will es auch;― sie sei hier ganz allein … vielleicht aufs Land ― vielleicht auch ― Paris, „Sachen ansehn“,― redet sich geschäftl. Gründe ein ― es ist nur ihre Unrast und weil Louise Ko. jetzt dort (über die sie wahrlich nicht mehr sehr gut spricht). Ich stellte ihr das finanzielle vor; sie schien es einzusehn (was natürlich für ihre Entschlüsse nicht in Betracht kommt). Mir war wieder weh ― wie erlöst wäre sie, wenn ich ihr sagte: Bleib ― und bleib in meinem Hause.― Aber wie lange würde dieses Gefühl andauern?― Ein paar Tage, Wochen vielleicht; dann wäre alles, wie es war, oder schlimmer. Es ist nicht möglich ― und dabei laß ich C. P. ganz aus dem Spiel.― Und wieder, in dieser Fremdheit;― welche Nähe;― in meiner völligen Ablehnung ihres Wesens welche Zusammengehörigkeit ― und wie immer, in aller (gelegentlichen) Empörung ― das Mit-Leid im wahrsten Sinn …
Abd. bei Menczels z. N. Dort Richard und Paula. Rich. sehr komisch von Leo und Frau S. erzählend, im „Schutzengel“.
Schriftsteller
Journalist, Rechtsanwalt
Schriftstellerin
Gesangspädagoge, Mathematiker
Rufname Ditta
Antiquitätenhändlerin
Pseudonym Dina Marius
Schauspielerin, Sängerin
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