31/8 Gardone. Traum: Ich fahre allein Auto aufs Land, etwa Mödlinger Gegend; dann auf dem Rad,― das Auto vor mir, weiter; eine Art Restaurant bauernhofartig; in einem Hof merk ich: die Lenkstange ist irgendwie auseinander, ich steige ab;― das Auto wird schon zurückkommen, wenn der Chauffeur,― es ist der Unterchauffeur von Stefenelli merkt, dass ich ihm nicht folge. Bleibe beim Rad; da liegt ein andres, Motorrad ― dem es irgendwie schädlich, dass ich an meinem probire, ein Hausknecht ist unhöflich (mein Streit mit dem Portier!) ― nimmt dann das Motorrad, schleppt es mit andern Sachen in einem Riesensack, Klavierform weg. Das Thor thut sich auf, in Überzieher mit hochgeschlagnem Kragen kommt ein Herr, Schauspieler, merkt meinen Unfall ― „Der Hoefer wirds schon machen“,― eigentlich ist das er selbst, der Schauspieler Höfer, (seit Jahren oder Jahrzehnten nicht gesehn) ― er verschwindet wieder, aber niemand kommt. Draußen, in der Landschaft steht Friedell, mit 2 andern (schattenhaft), redend, hängt mit Theater zusammen, bemerkt mich nicht. Ich will das Rad irgendwo einstellen, aus dem Hof, über eine Art Stiege, bröckelnd, vor mir zwei junge Burschen (auch mit Rad?), rechts ein schadhafter Drahtzaun, vor Abgrund, ich bin in Gefahr,― es gelingt mir das Rad und mich hinaufzubringen,― durch eine Thür, wieder ein Hof, mit Mägden etc., Sonntag, Gasthof;― ich wende mich an die Wirthin, ob nicht eine Magd mein Rad in ihr Zimmer einstellen könnte. Sie: Glauben Sie, die Leute haben heut Zeit … Dann mich erkennend … Ah, sind nicht der Herr Schn. ― ? (geändertes Benehmen des Direktors hier!) ― wohl auf ihr Geheiss beschäftigen sich schwarzgekleidete Kellnerinnen mit meinem Rad; eine besonders, die aber das benützt, um sich höchst aufreizend zu mir zu benehmen ― ich wehre ab; erkläre dass ich mit meiner Geliebten im Wald ein Rendezvous habe;― Lärm, Bauernmusik ― plötzlich in einem Zimmer;― ich will den Schalter meiner Nachtkastllampe drehen; draußen im Hof (unsichtbar) wird der Pfarrer von Kirchfeld gespielt; ich höre einen etwas sagen, zu dem Stück gehörig, quasi für den Pfarrer eintretend,― und beifälliges Volkgemurmel;― ich immer vergeblich am Schalter bemüht;― auch eine Bäuerin, vielmehr eine Mitspielerin,― eigentlich lieg ich im Bett und darum ist es so schwer;― und eigentlich bedeutet der Schalter, und die Vergeblichkeit des Bemühns etwas im Stück,― es sind nemlich die „Kreuzelschreiber“ und es bedeutet, dass die Frauen sich ihren Männern versagen;― das ganze ist so unendlich komisch, dass ich laut lache und davon erwache;― und weiss, dass ich den Schalter der Bettlampe nicht drehen kann, weil ich geträumt habe. Nun dreh ich (durchs Mosquitonetz) wirklich auf.―
― Ich las „Steppenwolf“ von Hesse; bei bedeutenden Qualitäten doch in höherm Sinn sinn-los ― und fragmentarisch.― Karl und Anna von Leonh. Frank gut erzählt, und doch unvollständig.
Bad.―
Mit C. P. Auseinandersetzung wegen O., die Dimensionen annahm.
Nm. versuchte Vernunft beizubringen … „ich hoffe, du begreifst dass deine Monomanie unsinnig“. Sie: „Du kommst doch nicht von ihr los.“ ― Ihre Empörung, dass ich nun zu O. freundschaftlicher stehe als früher;― u. s. w.―
Abends allein gegen Salò.― Hotel du lac.―