Montag, 15. November 1926

15/11 Vm. Dr. Frz. X. Mayr, der Karlsbader Arzt, bei Lili,― er machte mir einen vortrefflichen Eindruck.―

Dict. Therese; sowie Brief u. a. Berichtigung an die Corresp. Wilhelm; wegen eines in den Zeitungen veröffentlichten Briefes von mir, den ich nie geschrieben, in dem ich eine Einladung Vorlesung Budapest ablehne mit der Begründung dass man mich dort (Verbot Reigen) für einen pornogr. Schriftsteller halte.―

― Nm. an „Therese“.―

Abds. zu Gustav, der (wie erst heut erfahren) krank war, nun wieder auf und leidlich frisch. Ich möge dafür sorgen, dass Herzstich vorgenommen werde … Sein Puls weist auf erhebliche Veränderungen hin. Dann ging das Gespräch in der alten Weise.― Das Verhalten der Theater (Herterich, Barnowsky) mir gegenüber findet er „ungeheuerlich“.―

― Nachtm. allein in einem nie vorher betretenen (Gösser) Restaurant.― Dann Pens. Elite, wo O. heute einzog; Lili bei ihr. Schönes Zimmer. ― So ist eine längre Dauer ihres Aufenthalts beschlossene Sache.― Spüre wieder deutlich den pathologischen Coefficienten in meiner Beziehung zu ihr, der sich auch körperlich in fast ununterbrochenem Herznagen (bis in den linken Arm) auswirkt.―

1926-11-15