Freitag, 29. Oktober 1926

29/10 ― In der N. Fr. Pr. ein Interview Heinrich Mann, in dem er mir Reverenz erweist und von meiner „wahren Heimat“ Wien spricht.― In Zusammenhang mit der „Incognito Anwesenheit“ O.s heute, und allerlei anderm bewegte es mich eigentümlich.―

Vm. im Kaufm. Krankenhaus bei R. L., die dort nach Mandeloperation liegt.―

O. telefonirt, mit Lili in der Stadt, kommt um 4,― gleich offenkundig mit der Absicht sich durchaus angenehm zu machen;― immerhin noch sehr erregt, wegen meines Gesprächs mit Werfel;― insbesondre wegen der Verquickung mit Geldfragen;― doch wir verständigen uns bald, und sind auch in Hinsicht Lili im Grunde ganz einer Meinung … Wir plaudern dann noch stundenlang in bestem Einvernehmen über allerlei Dinge des Alltags, geschäftliches, Freunde.―

― Währenddem kommt Anfrage von Liebermann, ob ich Wahl in die Akademie annehme und Brief von Wiegler, Ullstein werbe „mit Freuden“ um den Vorabdruck der (Bdn.) Novelle.―

― Am Diagramm, an Therese.―

O. nachtmahlt bei uns.―