Mittwoch, 20. Oktober 1926

20/10 Vm. Brief von O. ― tief verletzt von meinem Gespräch mit Werfel;― kommt nicht nach Wien u. s. w.― So wenig berechtigt ihre Vorwürfe ― ich regte mich sehr, bis zu Thränen auf,― und prüf ich mich ehrlich: was mir am wehsten thut ― ist dass es ihr so schlecht geht ― wegen meiner „Härte“ ― die natürlich durch die Umstände gegeben,― eigentlich gar nicht Härte ist ― und in der mir doch nicht wohl wird.―

― Zu Tisch franz. Botschaft Beaumarchais; zu Ehren Paul Valérys. Nur ein paar Worte mit ihm.― Mehr mit Hugo und Gf. Mensdorff (Burgtheater ― schwierige Stellung des unbedeutenden Herterich;― Kakadu-Erlebnisse unter Schlenther, u. s. w.) mit Hugo über Vickis Thurmkritik u. a. Mit Hugo fort.―

Nm. da arbeitsunfähig vertrödelt.

Bei C. P. z. N.

Daheim mit Lili, die von O. einen Brief hatte, in dem sie sich skeptisch äußert;― und wegen meiner „Einstellung“ in dieser letzten Sache (Capitano) „endgiltig die Flucht vor mir ergreift“. Lili schreibt ihr ― dass doch eigentlich meine und Mutters Einstellung dieselbe: beide wünschen wir nicht neuerlich Reise nach Venedig.― Wir sprachen lang über O.;― Lili sieht alles so klar.―