7/10 Brief von O.;― dass Lili Sonntag kommt ― es nun selbst als richtig einsieht. Sie käme nicht, da mir ja ihre Anwesenheit nicht nöthig schiene. Über den „Fascisten“ und Belehrungen über den Beruf. O. selbst fährt nach Rom.― Ihre Gereiztheit gegen mich nicht zu verkennen.― Ich athme auf, dass sie nicht kommt ― und bin irgendwo traurig ― auch darüber.― Ein Gedränge von Ambivalenzen in meiner Seele.―
― Viola Gabr. Schlesinger telef. mir weitres über ihre Erlebnisse bei der N. Fr. Pr. Sie hat ein Feuilleton über den paneur. Congress mit zahlreichen, auch im Titel angedeuteten Beziehungen auf den Gang zum Weiher geschrieben; man hat es acceptirt und macht jetzt Schwierigkeiten, hat sie zu Strichen (besonders meiner Verse) veranlaßt; und P. W.,― der selbst ein sehr begeistertes Feuill. über das Stück geschrieben,― zeigt Viola Gabr. Sch. das Geschimpf über das Stück in der Lit. Welt (das ihm doch ― man ist nicht ungestraft ein Literat ― trotz seiner Begeisterung wohl thut).― Sie äußert naiv ihr Befremden über die keineswegs freundliche Einstellung meiner Verehrer ― auch Kurt S.’s, der mich in Gedichten besang.― Alle diese kleinen Literaten wollen doch im Grunde für ihre Verehrung continuirlich bezahlt sein ― mindestens durch nie verlöschende Dankbarkeit. Mit den Feinden hat man doch ein reinlicheres Verhältnis.
Dictirt zum Diagr., und Nov.―
Nm. an beidem.―
Vicki, Arthur Kfm. und Leo nachtm. bei mir. Las das Diagramm vor; das sehr interessirte und kaum in Details ernsthafte Einwände fand.―
Las nachher noch Aufsätze die Vicki mir dagelassen ― auch mit Existenzgründungsabsichten;― u. a. über Gang zum Weiher, und Thurm;― sehr fein; aber nicht feuilletonistisch genug für die Zeitungen;― philosophisch fundirt ―