Dienstag, 31. August 1926

31/8 Interlaken. Mit C. P. Spaziergang Unspunnen. Heimwehfluh; oben auf der Terrasse viel über vergangnes erotisches.― Im Hotel zu Mittag.

Träume heut Nacht, u. a.;― ich mit C. P. in einem Gersthofer Restaurant ― Devrients Stimme aus einem Nebenraum ― Worte nicht erinnerlich;― sehr laut, sich irgendwie über Mangel an Respekt beklagend (etwa wie der alte Casanova in Dux den Bedienten gegenüber); C. P. (die aber auch O.) zu jemandem ihre Empörung äußernd, dass Devrient, der einst so große so behandelt;― ein Herr, an unserm Tische ― sich entschuldigend doch eher legitimirend; ob wir denn nicht sähen, er sei Steuereinnehmer; und zeigt irgend ein Emblem auf seinem (Jagd-?)rock; auch einen Schock Briefe und Documente; eine Art College, mit Schnurrbart tritt zu ihm … Dann von kleinen Hunden, die mich ankläffen und die ich mit Papierkugeln verscheuche;― ein großer Tisch, auf dem eine Art Welttheater ― ganz undeutlich,― Figuren? Zeichnungen aufgestellt ― ist, zwischen den einzelnen Figuren? schlängelt sich ein Pferdchen durch;― Heini oder C. P. bestellen mir, ich solle Sonntag zum Zahnarzt: wenn ich wieder so brav halte wie neulich, könne er den Zahn fertig machen;― ich sehe den Zahnarzt in seinem Ordinationszimmer vor mir,― in der Erscheinung Herterichs, ärgre mich wegen Sonntag, will lieber spazieren gehen. (Deutung: Devrient hätte in den Schwestern s. Z. den Santis ― das Altersbild des Casanova spielen sollen;― Herterich (gestern N. W. Journal) hat es als „Ehrenpflicht“ des Burgtheaters erklärt, den Gang zum Weiher zu spielen … die kläffenden Hunde: die Recensenten, über die ich gestern mit Dora sprach;― die Papierkugeln: meine Aufzeichnungen über „Kritik und Fälschung“.)