4/10 S. Wieder Erwägen eines „erledigenden“ Briefes an O.; und im Innern die aufreibende Disharmonie von Erbitterung, Sehnsucht und Mitleid.―
Enervantes telef. Gespräch mit C. P., die natürlich von ihrem Standpunkt aus recht hat, und deren Stimmung, unter den peinlichen äußern Umständen finanzieller Art, Wohnung etc. wohl begreiflich, und gegen die ich doch meine absolute Freiheit zu wahren habe. Insbesondre ihre Verstimmung (und Wuth) wegen O.s Kommen. Ihr und ihrem Kreis ist mein Verhalten gegenüber O. lächerliche Nachgiebigkeit;― denen um O … Härte und Rachsucht.― Das Problem aber heißt: Lili.―
V. L. holt mich im Auto; fahren Sofienalpe. Spaziergang zur Aussicht, wo ich mit H. K. und C. P. war.― Brombeeren. Dann im Auto zurück. Sie speist bei mir, bleibt noch eine Stunde.―
― Arbeite am Diagramm.―
Melancholie.―
C. P. abgeholt; Kino (Großstadtkavaliere); Nachtmahlen bei Pohl (Gruss).― Sie ist aufs tiefste verstimmt gegen mich; ― etwas Mitleid und viel Ungeduld.
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Rufname Hedy
Journalistin, Bankangestellte, Essayistin
Restaurateur/Restaurateurin
Pseudonym Bob
Pseudonym Cl. Beol
Schriftstellerin
Pseudonym Dina Marius
Schauspielerin, Sängerin
Gustaf Linden an Arthur Schnitzler, 4.10.1925
Quelle: Arthur Schnitzler, Gustaf Linden: Ein Briefwechsel. 1907–1929, Wien: Edition Praesens 2005 (Wechselbeziehungen Österreich-Norden, Band 7).
Quelle: »A. ist manchmal wie ein kleines Kind«. Clara Katharina Pollaczek und Arthur Schnitzler gehen ins Kino. Herausgegeben von Stephan Kurz und Michael Rohrwasser unter Mitarbeit von Daniel Schopper. Wien, Köln, Weimar: Böhlau Verlag 2012.