Sonntag, 4. Oktober 1925

4/10 S. Wieder Erwägen eines „erledigenden“ Briefes an O.; und im Innern die aufreibende Disharmonie von Erbitterung, Sehnsucht und Mitleid.―

Enervantes telef. Gespräch mit C. P., die natürlich von ihrem Standpunkt aus recht hat, und deren Stimmung, unter den peinlichen äußern Umständen finanzieller Art, Wohnung etc. wohl begreiflich, und gegen die ich doch meine absolute Freiheit zu wahren habe. Insbesondre ihre Verstimmung (und Wuth) wegen O.s Kommen. Ihr und ihrem Kreis ist mein Verhalten gegenüber O. lächerliche Nachgiebigkeit;― denen um O … Härte und Rachsucht.― Das Problem aber heißt: Lili.―

V. L. holt mich im Auto; fahren Sofienalpe. Spaziergang zur Aussicht, wo ich mit H. K. und C. P. war.― Brombeeren. Dann im Auto zurück. Sie speist bei mir, bleibt noch eine Stunde.―

― Arbeite am Diagramm.―

Melancholie.―

C. P. abgeholt; Kino (Großstadtkavaliere); Nachtmahlen bei Pohl (Gruss).― Sie ist aufs tiefste verstimmt gegen mich; ― etwas Mitleid und viel Ungeduld.