Freitag, 25. September 1925

25/9 Vm. Dr. Urbantschitsch ― (U. 29 …!) sein Roman erscheint demnächst;― er möchte in einer Vorbesprechung meine (natürlich nur die) günstigen Äußerungen darüber erwähnen; was ich ablehne, resp. mir verbitte.― Selbstmord seines Sohnes vor einigen Monaten. Seine psychoanal. Praxis!―

― Bei Hofr. Eisenmenger. Geschäftliches-amerikanisches. In diesem Sommer sprach sie Lothar (wie ich, der ihn Karersee traf) und erwähnte dass sie mit mir gut verhandle.― Darauf Lothar: „Wie verständigen Sie sich mit ihm? Er ist doch stocktaub.“ Frau Hofr. E. sehr erstaunt ― sie hatte bisher nicht einmal meine Schwerhörigkeit gemerkt;― endlich sie zu ihm ― Wenn ich mit Ihnen rede,― bin ich auch taub. Seltsam diese Neigung in jeder möglichen Weise „herabzusetzen“;― die seltsamen Formen, in denen „Mitleid“ und „Schadenfreude“ auftreten;― und das Bedürfnis zu übertreiben.―

Begegnung mit Hanne Askonas; über die Vorstellung W. L.;― ― ihre Sommerreisen (Sils Maria etc.), Erika Wagner, die befremdet dass ich vorgestern nicht auf die Bühne gekommen, den Eindruck hatte „sie seien durchgefallen“.―

Nm. am Roman.―

Mit C. P. Rmdth. Kreidekreis, in einer Verkitschung von Klabund, sensationshascherische falsche, im Detail einfallsreiche Martinsche Inszenirung.―

Mit C. P. bei Pohl genachtm.