Montag, 14. September 1925

14/9 Forte dei Marmi. „Die überflüssigen Stunden vor der Abreise.“ Mit Auto nach Viareggio;― dort in überfülltem Zug nach Florenz; ich denke unsrer Ankunft 1914 ― in ähnlich feindseliger gegenseitiger Stimmung,― damals war der Grund ― dass O. mir vorwarf ― ich hätte ihrem Gesangslehrer Ress gegenüber, der ihr das Weiterstudieren ziemlich abrieth nicht genügend ihre Partei genommen;― ganz ähnlich verdüstert kommen wir heute an ― seit fünf Jahren geschieden ―

― Hotel Baglioni (mit Frau K. und Tochter). Der Einfluss der Frau K. kein guter (als falsch informirte Person,― nur von O.,― hört O. von ihr nur,― was sie O. ihr selbst gesagt ―) ―

Allgemeiner Spaziergang: Dom;― Baptisterium (wieder wie vor 11½ Jahren Kindstaufe).― Gilli (Conditorei). Autofahrt Viale dei colli,― S. Miniato.― Wundersame Stadt.― Nachtm. bei Doney; später kam eine Kunsthistorikerin Frl. Blankenberg dazu; ich mit O. und Lili bald fort; bei „Gilli“ Café etc.―

Lese „Patrizier“ von Galsworthy, Comte d’Orgel, von Radiguet.