Montag, 3. August 1925

3/8 Traum, in dem ich O.’s trotziges Wesen schwerer empfinde, als je im Wachen (vielleicht angeregt durch die Stelle in der Traumnov., wo Albertine das von gewissen Gefühlen in ihrem Traum behauptet);― wir hatten einen Streit (worüber), ich fühle mich seelisch zerrüttet; und bewußt, dass wir schon geschieden sind;― wache auf, und der Traum setzt sich dann wieder fort; wir fahren in einem Auto, ich beim Chauffeur, halten vor einer Villa; dann enge quasi ital. Gasse, O. geht mit Frisch, im Traum aber war es Kaufmann,― herum (Lugano!),― ich weiss sie verleumdet mich bei ihm;― ich habe ein widerliches Zahngeschwür (im Traum), an einer Küste, sehe aber nur eine riesige weiße Schiffswand, Kronprinzenkajüte,― mit großen Fenstern, sage: „Wenn das wahr ist, was sie (O.) über mich sagt, so hau ich mir zwei Ohrfeigen herunter, und schmeiß’ mich (aus der für mich bestimmten Kajüte) ins Meer“;― dann will ich mit meinem Vater über O. sprechen.

Neulich Traum, ich erhalte eine Photographie; ich in ganzer Figur, etwa 20jährig, auf dem gleichen Bild mit mir Kopf von Onkel Karl (gestorben 89), und Onkel Anton (zur selben Zeit), nur Karl deutlich zu sehn;― eine junge Dame schickt mir das Bild, sie hat mich im Burgtheater gesehn, gleich erkannt und dieses Bild in ihrem Album gefunden (Arthur Klein erzählte mir neulich, dass er in einem alten Album allerlei Bilder von mir und der Familie, „lauter Sch.s“ gefunden) ― ich fahre wegen dieses Bildes in die Cirkusgasse,― zu meinen Großeltern, eine Dame um zu chauffiren springt rittlings aus dem Wagen auf den Sitz, verletzt sich dabei und schreit ―

3/8 Dictirt. Novelle (Traumnov.) an Wiegler.― Beitrag für Jüd. Almanach.―

Nm. Packen, u. dgl.

Z. N. Leo; Richard Paula Bubi.

1925-08-03