Mittwoch, 29. April 1925

29/4 Vm. bei Gisa.― Besorgungen.― Begegnungen, u. a. mit Lili Berger, die indess (Roth) geheiratet hat.―

― Traum von heut Nacht: In irgend einem Saal, getrennt von andern, stehe ich mit Frl. Wagner, einer mir persönlich unbekannten Schauspielerin, die in Liliom Erfolg hatte und auch mir (ohne Erotik) gefiel. (Offenbar tritt sie für Frl. Wagener ein, die die Beatrice spielt und als „Gilda“ mir gefiel.) ― Sie sagt mir: „Ja ich habe Ihnen schon oft ins blaue hinein geschrieben.“ Wir sind besonders zärtlich mit einander und sie sagt „Ah, nach dir kommt keiner ―“ ― Wir werden getrennt ― ich liege im Bett ― hab ich geträumt? ― es war so deutlich ― nein, es kann kein Traum gewesen sein. Blicke auf mir, andre Schauspielerinnen,― undeutlich; Hr. Rub (vom Burgth.): „Wir haben Sie beobachtet … Ihr Gesicht drückte alles aus … Was haben Sie denn geträumt …“ Ich schäme mich; Frl. W. ist plötzlich wieder bei mir und fragt zärtlich „Bin ich Schuld ―“. Ich bin froh ― „ich dachte schon, ich hätte nur geträumt“ …

― Nm. am „Weiher“.―

Abd. bei Richard’s z. N.― Brandes, Frau Rung. Er war unermüdlich im erzählen;― von Lassalle, Anatol France ― spricht viel von seinem Alter.―